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Was entscheidet über Leben und Tod?Neue Studie über Todesstrafe in den USA02.07.2011: In den USA werden auch 35 Jahre nach der Wiedereinführung der Todesstrafe viele Todesurteile einer Studie zufolge willkürlich und aufgrund von Diskriminierung gefällt. Ausschlaggebend seien häufig die Rasse des Mordopfers, der soziale Stand des mutmaßlichen Täters sowie geografische und politische Faktoren, kritisierte das Washingtoner Todesstrafen-Informationszentrum in einer zum Jahrestag der Wiedereinführung am Samstag vorgelegten Untersuchung. Keinesfalls würden nur die «schlimmsten der schlimmen» Mörder zum Tod verurteilt, heißt es in dem am Freitag veröffentlichten Bericht weiter. 1972 hatte das Oberste US-Gericht Todesstrafen für ungültig erklärtIm Jahr 1972 hatte das Oberste US-Gericht Todesstrafengesetze mit der Begründung für ungültig erklärt, es gebe keine fairen Regeln und häufig kämen willkürliche und unverhältnismäßige Todesurteile zustande. Am 2. Juli 1976 genehmigte das Gericht jedoch revidierte Todesstrafengesetze, die Vorschriften gegen Diskriminierung und gerichtliche Willkür enthalten. Seit 1976 sind nach Angaben des Informationszentrums 1.259 Menschen hingerichtet worden, 470 davon im Bundesstaat Texas, 108 in Virginia und 98 in Oklahoma. Laut der neuen Studie mit dem Titel «Vom Blitz getroffen» ist dabei bei Mordprozessen besonders der Tatort für das Urteil ausschlaggebend: 82 Prozent der Hinrichtungen in den USA werden den Angaben zufolge in den Südstaaten vollzogen. In Florida werde zudem der Mord an einem Weißen 4,8 Mal so oft mit der Todesstrafe geahndet wie der Mord an einem Schwarzen. In Oklahoma sei dies 4,3 Mal so oft und in Mississippi 5,5 Mal so oft der Fall. Häufig entscheide auch die Qualität der Verteidigung darüber, ob ein Mörder zu lebenslanger Haft oder zum Tod verurteilt wird. Gleichzeitig heißt es in der Untersuchung, dass zwei Drittel der Todesurteile bei der Berufung aufgehoben werden. In 34 der 50 US-Bundesstaaten gibt es die TodesstrafeIm Jahr 2010 wurden nach Angaben des Informationszentrums 46 Mörder hingerichtet und 114 Menschen zum Tod verurteilt. Das sind zwei mehr als 2009, jedoch deutlich weniger als noch vor zehn Jahren. Im Jahr 2000 wurden denmach insgesamt 224 Todesurteile vollstreckt. In 34 der 50 US-Bundesstaaten gibt es die Todesstrafe. In der weltweiten Statistik über Hinrichtungen belegen die USA hinter dem Jemen Platz 5. Das Todesstrafen-Informationszentrum ist eine von Spenden und Stiftungen finanzierte Forschungseinrichtung. Quelle: jesus.de-Newsletter vom 01.07.2011 Autor dieser Webseite: Uwe Schütz |
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