Versöhnungsversuch
Gespräche zwischen hochrangigen Vertretern von Fatah und
Hamas
10.02.2014: Ismail Hanije,
Premierminister der Hamas-Regierung im Gazastreifen,
hat am gestrigen Sonntag eine hochrangige Delegation von Vertretern
der rivalisierenden Fatah-Partei empfangen. In den Gesprächen
ging es um Möglichkeiten für eine Versöhnung der
beiden zerstrittenen palästinensischen Parteien.
Hamas hat das erklärte Ziel, sich mit der Fatah zu versöhnen
Hanije teilte laut der
Tageszeitung Jerusalem Post bei dem Treffen mit, die
Hamas habe die strategische Entscheidung getroffen,
eine Versöhnung mit der Fatah zu erreichen. Er betonte, seine
Partei habe mehrere Initiativen ergriffen, um ein positives
Klima für eine Aussöhnung zu schaffen. Er bat die
Fatah-Vertreter, den Präsidenten der Palästinensischen
Autonomiebehörde (PA), Mahmud Abbas , von der Notwendigkeit
zu unterrichten, darauf mit ähnlichen Maßnahmen im Westjordanland
zu reagieren.
Fatah betont, es dürfe keinen Palästinenserstaat ohne
Gazastreifen geben
Hanije verurteilte das
Vorgehen der palästinensischen Sicherheitskräfte im Westjordanland
gegen Unterstützer der Hamas . Zudem kritisierte er die Zusammenarbeit
der PA mit der israelischen Armee. Solche Schritte trügen nichts
zu einer Atmosphäre bei, die für eine Versöhnung
geeignet wäre.
Hanije übergab der
Gesandtschaft aus dem Westjordanland zudem eine Liste mit Namen
von Fatah-Mitgliedern, denen die Rückkehr in den Gazastreifen
erlaubt werden soll. Fatah-Vertreter Nabil Schaat lobte die
Hamas für diesen Schritt. Er kündigte weitere positive
Maßnahmen beider Seiten für die kommenden Tage an. Schaat
wiederholte zudem die Haltung seiner Partei, ohne den Gazastreifen
könne es keinen Palästinenserstaat geben.
Der Hamas -Premierminister
äußerte sich auch zu den Friedensgesprächen zwischen
der PA und Israel. Er sei gegen die Vorschläge von US-Außenminister
John Kerry. Mit diesen würden die palästinensischen Rechte
nicht erreicht.
Vertreter beider Seiten
teilten nach dem Treffen gegenüber Reportern mit, beide Parteien
würden ihre Bemühungen um ein Ende der Streitigkeiten
fortsetzen.
Seit 2007 Bruch zwischen linksnationaler Fatah und radikal-islamischen
Hamas
Mit der Machtübernahme
der Hamas im Gazastreifen im Jahr 2007 war es zum gewaltsamen Bruch
zwischen radikal-islamischen Hamas
und linksnationalistischen Fatah
gekommen.
Die
Amtszeit von Präsident Mahmud Abbas endete Anfang 2009. Da
es bis heute keine Neuwahlen gab, erkennt die Hamas die Legitimität
von Abbas nicht an. Im
Mai 2011 hatten beide Seiten ein Versöhnungsabkommen unterzeichnet,
das unter anderem die Bildung einer Interimsregierung und Wahlen
innerhalb eines Jahres vorsah. Es wurde jedoch trotz einer weiteren
Vereinbarung im Mai 2012 bislang nicht umgesetzt.
Quelle: israelnetz.com-Newsletter
vom 10.02.2014
Autor dieser
Webseite: Uwe Schütz
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