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Die Passion Christi - Interview mit Regisseur Mel Gibson

Die Kreuzigung war brutaler

Mel Gibson zu seinen Motiven, den Film "Die Passion Christi" zu machen

Ein Interview von Julie Reid, übersetzt von Heike Gerhold

Regisseur Mel Gibson (re.) mit Jesus-Darsteller  Jim CaviezelKurzbeschreibung mit FotosHollywood-Star Mel Gibson ist nicht nur Regisseur des Film "Die Passion Christi" (rechts im Bild mit dem Jesus-Darsteller), er hat das Drehbuch beschrieben und viel Geld aus seinem Privatvermögen in die Produktion gesteckt.

Jeder fragt sich, was Ihre Absicht mit diesem Film war. Warum haben Sie ihn gedreht ?

MG: Weil ich ihn machen musste. Ich musste ihn einfach drehen. Es war nicht so, als hätte ich eine Wahl gehabt. Viele Dinge kamen zusammen, die mich diesen Film machen ließen, und ich habe mich eine ganze Weile dagegen gesträubt. ...Dann passierten einige komische Dinge, ich meine richtig seltsame Dinge, die mich überzeugten, dass ich keine Wahl hatte. (er gestikuliert als ob er am Kragen gepackt worden wäre, um diesen Film zu machen)

Was haben Sie untersucht, um sich für dieses Vorhaben vorzubereiten?

MG: Natürlich musste ich nochmal die Kreuzigung studieren.... Es gab da ein Konvent, das zugemacht wurde und seine Bibliothek verkaufte. Sie verkauften die Bücher an mich für einen Dollar pro Stück, also kaufte ich 1,500. Ich schaute mir die Bücher an und es waren einige richtig ALTE Bücher dabei - du öffnest die und "thump", überall staubte es. Eines war von Vater (Peter) Gallwey, The Watches of the sacred Passion. Es war ein Meditationsbuch über die Passion Christi. Ich benutzte viel aus dem Buch als Vorbereitung für den Film. The Dolorous Passion of Our Lord Jesus Christ von Saint Anne Catherine von Emmerich (1774-1884) war ein anderes Buch, das mich fasziniert hatte. [...]

Also, ich dachte schon seit Jahren darüber nach, so etwas zu machen, und ich hatte tausend Gründe es nicht zu tun. Gott musste mir erst einen Klaps geben, damit ich es schließlich anpackte. Man kommt in seinem Leben an einen Punkt, wenn man Millionen verdient, eine Frau, Familie und ein Alkoholproblem hat, und man kommt an ein Fenster und will springen, aber man macht es natürlich nicht, aber man will, aber etwas hält einen zurück. Und was mich zurückhielt, war diese Geschichte - die Geschichte von Jesus Christus. Dies (er zeigt auf die Leinwand) war meine Meditation. Ich gebrauchte Seine Wunden, um meine zu heilen.

Haben Sie die kontroverse Diskussion erwartet, die die Filmproduktion ausgelöst hat ?

MG: Ja, denn jedesmal wenn ein Film über Jesus gedreht wird, gibt es Kontroversen. Vom ersten Tag an haben diese Leute Pfeile auf mich geschossen. Aber wenn man diese Art von Film macht, will man keinem bösen Gedanken in seinem Kopf Raum geben. Es liegt in meiner Natur, dass ich zurückschlagen will, aber das kann man nicht tun.

Ich musste einfach nach vorne schauen und nicht nach rechts oder links schauen; es war nur Gottes Gnade. Er gab mir die Geduld. Während dieser Film gedreht wurde, fühlte ich, dass ich meine Rüstung, meinen Schild und mein Schwert anlegen musste.

Es wurde viel über die Gewalt in diesem Film geredet. Manche sagten, Ihr Ziel wäre, dass die Menschen von der Gewalt zu Fall gebracht werden. War es das?

MG: O, Ja. Ich wollte, dass die Menschen umgehauen werden, aber ihren Hintern in den Sitzen lassen. Das ist Teil der Filmproduktion, aber es ist eine heikle Balance. Es gab eine Szene in Braveheart, die wir etwas ändern mussten, da sie zu weit ging und die Menschen aufgestanden und gegangen sind. Dadurch dass wir eine kleine Änderung gemacht haben, konnten wir die gleiche starke Botschaft 'rüberbringen und die Leute da behalten.

Dieser Film musste voller Gewalt sein. Ich denke, dass ich nur so viel Gewalt gezeigt habe, dass die Menschen es aushalten können, und dass die Kreuzigung brutaler war, als ich es dargestellt habe. Sie hätte sogar noch brutaler sein können, aber ich versuchte, an den Rand dessen zu gehen, was die Leute aushalten können, ohne ihre Sitze zu verlassen. Ich hoffe, dass die Menschen die Tiefe der Tat Jesu verstehen werden.

Für wen haben Sie diesen Film gedreht, für die Kirche oder für die außerhalb der Kirche ?

MG: Oh, die Antwort ist leicht, für die außerhalb der Kirche.

 

 

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zum Film "Die Passion Christi":

Die Passion Christi - Inhalt des Films incl. Fotos
Die Passion Christi - Film im AREF-Kalenderblatt
Die Passion Christi - Interview mit Regisseur Mel Gibson
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Ist "Die Passion Christi" zu brutal geraten ?
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Übersetzung: Heike Gerhold, AREF, 06.03.2004

Foto: © 2003 Icon Distribution Inc. All Rights Reserved. Im Verleih der Constantin Film. Foto: Philippe Antonello.