"Die
Passion Christi" läuft nun doch in Israel
Zur Weihnachtszeit
soll der Film "Die Passion Christi" in Israel gezeigt
werden
09.11.2004:
Zur Weihnachtszeit soll der Film "Die Passion Christi"
in Israel gezeigt werden. Das gab jetzt Alon Garbus, Direktor der
Cinematek in Tel Aviv, bekannt. Gleichzeitig sollen die Filme "Das
Evangelium Gottes" von Assi Dajan, "Die letzte Versuchung
Christi" von Martin Scorsese und "Das Evangelium des Heiligen
Matthäus" von Pier Paolo Pasollini der israelischen Öffentlichkeit
vorgestellt werden.
Der Grund dafür, warum "Die Passion Christi" bis
jetzt nicht in Israels Kinos gezeigt wurde, ist laut Garbus der
überhöhte Preis. Der Kinodirektor erwartet von einheimischen
Christen eine finanzielle Unterstützung für die Herstellung
der hebräischen Untertitel. Bereits kurz nachdem "The
Passion of the Christ" in den USA angelaufen war, hatten orthodoxe
Juden beim Ministerium für Kultur und Bildung das Verbot
des Mel-Gibson-Films gefordert.
In Israel befürchtet
man, dass die katholische Darstellung von Mel Gibsons Film antisemitische
Gefühle schüren könnte. Die englischsprachige Tageszeitung
Jerusalem Post berichtete, dass "Die Passion Christi"
im Spätsommer auf einem Symposium über den Antisemitismus
in Filmen gezeigt werden sollte. Illegale Kopien des Films sind
schon lange im Umlauf und vor allem in der arabischen Bevölkerung
sehr beliebt. In der Passionszeit flimmerten die Szenen von Gibsons
"Passion Christi" in vielen Geschäften in der Jerusalemer
Altstadt über die Bildschirme.
Auch Jassir Arafat
sah "Die Passion Christi"
Bereuts im März
hatte sich Palästinenserpräsident Jassir Arafat noch "Die
Passion Christi" angesehen. Nabil Abu Rudeinah, einer seiner
engsten Berater, verglich daraufhin das Leiden Christi mit dem Leid,
das dem palästinensischen Volk von Israel zugefügt wird.
Die profilierte Abgeordnete im Palästinensischen Legislativrat,
Hanan Aschrawi, berichtete, Arafat habe sich den Gibson-Film gemeinsam
mit Christen aus den USA, Kanada und Großbritannien angeschaut.
Jüdische Kritik
nicht nur wegen angeblich antisemitischer Darstellungen
Jüdische Kommentare
greifen Mel Gibsons Film "Die Passion Christi" aber nicht
nur wegen seiner angeblich antisemitischen Darstellung an. Inhaltlich
wird kritisiert, dass die Darstellung des römischen Statthalters
Pontius Pilatus als Schwächling, der sich von den Juden in
die Enge drängen ließ, historisch unkorrekt sei. Pilatus
sei ein mächtiger, gewalttätiger Tyrann gewesen, der das
jüdische Volk brutal unterdrückte. In einem Internetforum
nimmt ein Israeli ironisch Bezug auf die aktuelle politische Diskussion:
"Wie können in dieser historischen Darstellung überhaupt
Juden auftreten, wenn sie nach arabischer Auffassung doch nicht
die ursprünglichen Einwohner Palästinas
sind?"
Start in den US-Kinos
In
den US-Kinos war "The Passion of the Christ" mit dem
Beginn der sogenannten Passionszeit (Aschermittwoch) angelaufen.
Mit über 4.000 Filmkopien hat das bereits im Vorfeld heiß
diskutierte Leinwandepos in den USA die größte Startkopienanzahl
aller Zeiten. Es übertrifft die bisherigen Spitzenreiter HERR
DER RINGE (3.703) und HARRY POTTER (3.672). Dies meldet die
Constantin Film AG, die dieses außergewöhnliche Kinohighlight
in Originalfassung in die deutschen Kinos bringen wird mehr
Mel Gibsons Film "Die
Passion Christi" hat das religiöse Leben in den USA verändert.
Viele bekamen ein Gespür dafür, was Christus für
sie erlitten hat und leben bewusster mehr
Quelle: israelnetz.de-Newsletter
Autor dieser
Webseite: Uwe Schütz, 09.11.2004
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