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Das Kalenderblatt

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KW 13 / 2008

Eine Kalenderwoche weiter

 

Entwurzelt

Vor 55 Jahren: Vertriebenengesetz macht 10 Millionen Flüchtlinge zu deutschen Staatsbürgern

Bonn, 25.03.1953: Der Deutsche Bundestag verabschiedet das Vertriebenengesetz. Es erklärt alle Vertriebenen aus den ehemaligen Ostgebieten zu Staatsbürgern der jungen Bundesrepublik Deutschland und regelt Hilfen zu ihrer Eingliederung.

Durch den 2.Weltkrieg verloren fast 10 Millionen Deutsche ihr Zuhause und standen im Westen vor dem nichts. Der Großteil wurde nicht in Lagern, sondern in Privatquartieren untergebracht. So mussten 56 Mio. Westdeutsche für 8 Millionen Flüchlinge Zimmer frei machen.

* * *

Wir Nachkriegsgenerationen können uns das Leid nicht vorstellen. Nur so kann ich es mir erklären, dass der Deutsche Bundestag 50 Jahre später mit Krieg gegen Serbien eine humanitäre Katastrophe im Kosovo verhindern und mit Krieg gegen Afghanistan ein Terroristen-Netzwerk ausschalten will.

Bevor wir Krieg dulden oder sogar rechtfertigen, sollten wir die Leute fragen, die Krieg und Vertreibung erlebt haben. Wir sollten die Zeit nutzen, Verwandte und Bekannte aus Schlesien, Pommern, Ostpreußen, Böhmen, ... zu fragen, solange wir sie noch haben.

Uwe Schütz

mehr bei uns aus der Zeit: mehr bei uns zum Thema:  
1952 : 1. «Bild»-Zeitung
1952 : Gründung von ProFamilia
1953 : Tod von Stalin
1953 : Vertriebenenengesetz
1953 : Arbeiteraufstand in der DDR
1954 : Deutschland wird Fußballweltmeister
1945 : Der Untergang von Nazi-Deutschland
1945 : Siegermächte teilen Deutschland unter sich auf
1946 : Kardinal legitimiert Diebstahl an den Besatzern
1949 : Der Neuanfang
1. Bundeskanzler : Konrad Adenauer
1953 : Vertriebenenengesetz
Das Wirtschaftswunder
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