Muttersprache
Israel: Bei 51% der Israelis ist Hebräisch nicht Muttersprache
22.01.2013: Die
Hälfte der erwachsenen Israelis hat eine andere Muttersprache
als Hebräisch. Mit dem Ausfüllen von Formularen tut sich
ein Viertel der Bevölkerung schwer. Dies geht aus einer aktuellen
Studie des Zentralen Statistikamtes (CBS) hervor.
Der Untersuchung zufolge ist Hebräisch die Muttersprache von
49 Prozent der Israelis ab 20 Jahren. An zweiter Stelle liegt Arabisch
mit 18 Prozent, gefolgt von Russisch (15). Je 2 Prozent haben als
erste Sprache Jiddisch, Französisch oder Englisch. Spanisch
nannten 1,6 Prozent der Teilnehmer. Dies berichtet die Tageszeitung
"Yediot Aharonot" unter Berufung auf die am Montag veröffentlichte
Studie.
Unter den jüdischen Bürgern beherrschen 80 bis 90 Prozent
die hebräische Sprache, über 70 sind darin nach eigenen
Angaben sehr gut. Von den arabischen Israelis sind mehr als 60 Prozent
firm oder sehr firm. 12 Prozent verstehen die Sprache nicht, 8 Prozent
nur ein wenig.
Zu Hause kommunizieren 98 Prozent der israelischen Araber normalerweise
auf Arabisch. Gegenüber Freunden ist bei 99 Prozent das Arabische
die gängige Umgangssprache, bei 67 Prozent die einzige. Hingegen
verwenden 32 Prozent bei solchen Gesprächen auch Hebräisch.
Von den jüdischen Einwanderern aus den Ländern der ehemaligen
Sowjetunion sprechen 51 Prozent gut oder sehr gut Hebräisch.
26 Prozent beherrschen die Sprache kaum oder überhaupt nicht,
39 Prozent können sie nur wenig oder gar nicht lesen. Zu Hause
verständigen sich 88 Prozent auf Russisch, 48 Prozent tun dies
ausschließlich. Mit Freunden unterhalten sich 87 Prozent in
ihrer Herkunftssprache, 38 verwenden dabei nur Russisch. Fast die
Hälfte (48 Prozent) kommuniziert zu Hause auf Hebräisch,
8 Prozent benutzen dort nur die offizielle israelische Amtssprache.
Die meisten Berufstätigen (93 Prozent) sprechen am Arbeitsplatz
Hebräisch, 32 Prozent keine weitere Sprache. 57 Prozent verständigen
sich im Berufsleben auch auf Russisch, 6 Prozent ausschließlich.
Für 27 Prozent der Israelis ist es anstrengend, auf Hebräisch
Formulare auszufüllen oder formelle Briefe zu schreiben. Unter
den Arabern liegt der Anteil bei 45 Prozent, unter den Juden bei
21 Prozent. Von den jüdischen Einwanderern aus der ehemaligen
Sowjetunion gaben 58 Prozent an, sie hätten hier Probleme.
Bei den in Israel geborenen Juden beträgt die Quote 14 Prozent.
Mit steigendem Alter nehmen auch die sprachlichen Schwierigkeiten
zu: 53 Prozent der Befragten ab 65 Jahren haben Mühe mit den
offiziellen Dokumenten.
Die Daten basieren nach Angaben des CBS auf der persönlichen
Einschätzung der Teilnehmer zum eigenen Hebräischniveau.
Gefragt wurde nach den Fähigkeiten im Schreiben, Lesen, Verstehen
und Sprechen. Mögliche Antworten bei der Einstufung waren:
sehr gut, gut, mittelmäßig, schwach oder "ich kann
es überhaupt nicht".
Quelle: Israelnetz.de-Newsletter
vom 22.01.2013
Autor dieser Seite: Uwe Schütz
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