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Reise von Papst Benedikt XVI. in die Türkei

Papst besucht vom 28. Nov. bis 1. Dez. die Türkei

27.11.: Papst Benedikt XVI. wird im Rahmen seiner Pastoralreise in die Türkei vom 28. November bis zum 1. Dezember Ankara, Ephesus und Istanbul besuchen. Die Vorbereitungen auf den Papstbesuch auf Hochtouren. Wiederholt gab es in der Türkei heftige Demonstrationen gegen den Papstbesuch. Die Sicherheitsmassnahmen seien grösser als beim Besuch des amerikanischen Präsidenten George W. Bush, sagte der türkische Aussenminister Abdullah Gül.

Zirka 30.000 Menschen demonstrierten in der Türkei gegen den Papstbesuch

Mehrere tausend Menschen haben am Sonntag, 26.11.2006, in Istanbul gegen den bevorstehenden Besuch von Papst Benedikt XVI. in der Türkei demonstriert. Mit weit weniger als 50.000 Demonstranten blieb die Teilnahme aber deutlich hinter den Erwartungen der Veranstalter zurück, die im Vorfeld mit bis zu einer Million Teilnehmern gerechnet hatten. Zu der Kundgebung hatte die islamistische Glückseligkeitspartei (SP) aufgerufen, die bei den Parlamentswahlen knapp 2,5 Prozent der Stimmen erhielt und damit deutlich an der 10-Prozent-Hürde scheiterte.

Bei den Demonstranten vom Sonntag handelte es sich augenscheinlich um die verbliebene Stammwählerschaft der konservativ-islamischen SP. Der Platz der Kundgebung war in einen Männer- und einen Frauenteil aufgeteilt. Fast alle Frauen trugen Kopftuch oder sogar Carsaf, wie der Tschador in der Türkei heißt. Zahlreiche Demonstranten schwenkten SP-Fahnen oder von der Partei vorbereitete Plakate. Viele waren aus anderen Städten des Landes angereist, die meisten mit Bussen oder Autokonvois.

Bereits Anfang kam es in der Türkei zu Protestaktionen. Vor dem italienischen Konsulat in Istanbul kam es zu Schießereien mehr

Papst besucht Marienhaus in Ephesus

Am 29. November wird Papst Benedikt XVI. das Haus in Ephesus besuchen, in dem einst die Gottesmutter Maria zusammen mit dem Apostel Johannes gelebt haben soll. Heute wir es Heiligtum „Meryem Ana Evi” oder „Haus Mariens“ genannt. Der Papst nimmt dort an der Feier der Heiligen Messe teil und wird die Predigt halten.

Das Marienhaus ist heute ein Pilgerort für Christen und für Moslems. Auch Musliminnen aus der Umgebung kommen, um Maria um Hilfe in verschiedenen Nöten zu bitten. Er gilt als Ort des Friedens, als heiliger Ort von schmuckloser Einfachheit. An langen Leinen, die zwischen den Bäumen gespannt sind, hängen Gebete. Muslime wie Christen trinken aus der heiligen Quelle neben der Kapelle. Die Verehrung des Marienhauses geht auf die Visionen der deutschen Mystikerin Anna Katharina Emmerick zurück.

Auch der Koran spricht voll Ehrfurcht von Maria. Auch für den Muslim ist sie begnadet und ohne Sünde von Anfang an. "Sie glaubte an die Worte ihres Herrn und an seine Schriften und sie war eine von den Demütigen, die sich Gott ganz ergeben", heißt es im Koran.

Die Apostelgeschichte der Bibel bericht vom Wirken des Paulus in Ephesus. Seine Predigt beunruhigte die heidnischen Silberschmiede und Devotionalienhändler, die um ihre Einnahmequelle fürchteten, so sehr, dass sie einen Aufstand gegen ihn anzettelten (Apg 19, 29).

Vatikan bestätigt Besuch der Blauen Moschee

Papst Benedikt XVI. wird in Istanbul die blaue Moschee besuchen. Das bestätigte jetzt Vatikansprecher Pater Federico Lombardi SJ gegenüber der Presse. Der Heilige Vater werde das islamische Gotteshaus am 30. November im Anschluss an die Hagia Sophia besuchen. Papst Johannes Paul II. hatte im Jahre 2001 die große Moschee in Damaskus in Syrien besucht.

Neben dem Dialog mit dem Islam geht es bei der viertägigen Türkei-Reise des Papstes vor allem um die Überwindung der fast 1.000-jährigen Kirchenspaltung zwischen der römisch-katholischen und der orthodoxen Kirche (Schisma).

Die Türkei hat 72 Millionen Einwohner. 99 % sind Muslime sunnitischer Tradition, die Katholiken stellen nur rund 0,04 Prozent der Gesamtbevölkerung.

Quelle: kath.net

Autor: Uwe Schütz, 27.11.2006

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