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HoffnungsträgerVor 50 Jahren: Martin Luther King besucht Berlin
13.09.1964: Der US-amerikanische Bürgerrechter und Baptistenpastor Martin Luther King (35) besucht das seit drei Jahren geteilte Berlin. Nach einer Predigt vor 20.000 Menschen in der Westberliner Waldbühne lässt er sich an die Berliner Mauer bringen, wo man am Morgen einen von fünf Kugeln schwer verletzten DDR-Flüchtling über die Mauer gerettet hat. Obwohl US-Behörden ihm - wohl wegen des Zwischenfalls - seinen Pass abgenommen haben, will Martin Luther King wie geplant in den sozialistischen Ostteil der Stadt und lässt sich an den Checkpoint Charlie fahren. Obwohl er nur seine Kreditkarte dabei hat, lassen die DDR-Grenzer ihn schließlich einreisen. Nach seiner Ansprache in der völlig überfüllten Marienkirche predigt er noch in einem kurzfristig organisierten Gottesdienst in der Sophienkirche (unten im Bild). * * *
Immer wieder wurde Martin Luther King zur Teilung Berlins um Rat gefragt. Er sei zu kurz in der Stadt und wisse zu wenig, um sich zu trauen, das Wort Gottes für eure Situation zu sprechen. Doch der gewaltlose Widerstand könne überall funktionieren, sagte King und er erinnerte an die Näherin Rosa Parks, mit der der Busboykott in Montgomery begonnen hatte, und an sein Vorbild Gandhi. Seine Kanzelbotschaft war im Westen und Osten die gleiche: Überall, wo Menschen die trennenden Mauern der Feindschaft abbrechen, da erfüllt Christus seine Verheißung, so King und fügte hinzu: In diesem Glauben können wir aus dem Berg der Verzweiflung einen Stein der Hoffnung hauen. In diesem Glauben werden wir miteinander arbeiten, miteinander beten, miteinander für die Freiheit aufstehen in der Gewissheit, dass wir eines Tages frei sein werden.
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