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Das Kalenderblatt

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KW 35 / 2024

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„Die Geister, die ich rief, ...“

Zum 275. Geburtstag des Dichters Johann Wolfgang von Goethe

Johann Wolfgang Goethe, Ölgemälde von Georg Oswald May, 1779   Die erste Seite des Zauberlehrlings im von Friedrich Schiller herausgegebenen Musenalmanach 1798
Johann Wolfgang Goethe
*28.08.1749 in Frankfurt a.M.,
† 22.03.1832 in Weimar
Ölgemälde von Georg Oswald May, 1779
  Die erste Seite des Zauberlehrlings im von Friedrich Schiller herausgegebenen Musenalmanach 1798
Goethe diktiert in seinem Arbeitszimmer dem Schreiber John. Ölgemälde von Johann Joseph Schmeller, 1834
Goethe diktiert in seinem Arbeitszimmer dem Schreiber John. Ölgemälde von Johann Joseph Schmeller, 1834

28.08.1749: In Frankfurt a.M. wird Johann Wolfgang Goethe geboren. Zusammen mit seiner Schwester Cornelia bekommt er eine aufwendige Schulbildung durch Hauslehrer: Er lernt sieben Sprachen. Auf dem Stundenplan stehen außerdem Naturwissenschaften, Religion, Zeichnen, Klavier- und Cellospielen sowie Reiten und Fechten.

Nach seinem Schulabschluss studiert er in Leipzig und Straßburg (auf Wunsch seines Vaters) ziemlich lustlos Jura und wird Rechtsanwalt. Er dichtet lieber und hat mit 24 Jahren (1773) mit seinem Drama „Götz von Berlichingen“ seinen ersten großen Erfolg. Durch seinen Briefroman „Die Leiden des jungen Werthers“ wird er im Jahr darauf (1774) auch international bekannt.

Mit 26 Jahren holt ihn der junge Herzog Carl August von Sachsen-Weimar-Eisenach an seinen Hof in Weimar. Neben seinen politischen und administrativen Aufgaben leitet er das Weimarer Hoftheater. Die amtlichen Tätigkeiten ohne schöpferischen Ausgleich stürzen ihn nach 10 Jahren in eine Krise.

Seine 1½-jährige Italienreise ab September 1786 (bis Mai 1788) empfindet er als „Wiedergeburt“ - ihr verdanke er die Vollendung von Werken wie „Iphigenie auf Tauris“ (1787) und „Egmont“ (1788). Zurück in Weimar beschränken sich seine Amtspflichten weitgehend auf repräsentative Aufgaben. Am 22.03.1832 stirbt er als Johann Wolfgang von Goethe im Alter von 82 Jahren - vermutlich an einem Herzinfarkt.

* * *

Goethe war schon zu Lebzeiten weltberühmt. Mit seinen Gedichten und Dramen prägte er die Literatur wie kaum ein Zweiter. In jungen Jahren war er ein revolutionärer Denker, doch auf die Französische Revolution reagierte er mit Abscheu. Wohl unter dem Eindruck des nicht endenden Gemetzels lässt er den „Zauberlehrling“ sagen:

„Die ich rief, die Geister
Werd’ ich nun nicht los.“
Aus „Der Zauberlehrling“, eine Ballade von Johann Wolfgang von Goethe, 1797

Wohl bis heute gilt: Der Versuch, sich ohne Hintergrundwissen mit den Rezepten des Meisters selbstständig zu machen, führt ins Chaos.

Autor: Uwe Schütz
Sprecher: Heiko Müller

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mehr bei uns aus der Zeit: mehr über Künstler und Philosophen seiner Zeit:  

1712 : Geburt des Philosophen Jean-Jacques Rousseau
1717 : Preußen führt die Schulpflicht ein
1722 : Baubeginn der Siedlung Herrnhut
1749 : Geburt des Dichters Johann Wolfgang von Giethe
1756 : König Friedrich II. von Preußen ordnet den Kartoffel-Anbau an
1776 : Unabhängigkeitserklärung der USA
1789 : Sturm auf die Bastille (Beginn der Französischen Revolution)
1798 :
Napoleon erobert Ägypten und bricht dann ins heilige Land auf
1815 : Wiener Kongress
1818 : 1. Bluttransfusion von Mensch zu Mensch
1832 : Tod von Johann Wolfgang von Goethe
1835 : Erste Eisenbahn in Deutschland

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