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Das Kalenderblatt

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KW 37 / 2019

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Martin Luther King 1964 in Berlin 

Hoffnungsträger

Vor 55 Jahren: Martin Luther King besucht Berlin

13.09.1964: Martin Luther King jr. (35) besucht die Stelle der Berliner Mauer, wo man Morgen einen schwer verletzten DDR-Flüchtlling über die Mauer gezogen hat
13.09.1964: Martin Luther King jr. (35) besucht die Stelle der Berliner Mauer, wo am Morgen ein us-amerikanischer Soldat einen durch Schüsse schwer verletzten DDR-Flüchtlling das Leben rettete, indem er ihn über die Mauer in den Westen zog Foto: Landesarchiv Berlin

13.09.1964: Der US-amerikanische Bürgerrechter und Baptistenpastor Martin Luther King (35) besucht das seit drei Jahren geteilte Berlin. Nach einer Predigt vor 20.000 Menschen in der Westberliner Waldbühne lässt er sich an die Berliner Mauer bringen, wo man am Morgen einen von fünf Kugeln schwer verletzten DDR-Flüchtling über die Mauer gerettet hat.

Obwohl US-Behörden ihm - wohl wegen des Zwischenfalls - seinen Pass abgenommen haben, will Martin Luther King wie geplant in den sozialistischen Ostteil der Stadt und lässt sich an den Checkpoint Charlie fahren. Obwohl er nur seine Kreditkarte dabei hat, lassen die DDR-Grenzer ihn schließlich einreisen. Nach seiner Ansprache in der völlig überfüllten Marienkirche predigt er noch in einem kurzfristig organisierten Gottesdienst in der Sophienkirche (unten im Bild).

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13.09.1964: Martin Luther King am Abend mit Übersetzer auf der Kanzel der völlig überfüllten Sophienkirche in Ostberlin.
13.09.1964: Martin Luther King am Abend mit Übersetzer auf der Kanzel der völlig überfüllten Sophienkirche in Ostberlin. Foto: Siegfried Krüger Seit dem 50. Jahrestag 2014 erinnert eine Gedenktafel am Haus Albrechtstraße 8 in Berlin-Mitte an den Berlin-Besuch des Baptistenpastors Martin Luther King

Immer wieder wurde Martin Luther King zur Teilung Berlins um Rat gefragt. Er sei zu kurz in der Stadt und wisse zu wenig, um sich zu trauen, „das Wort Gottes für eure Situation“ zu sprechen. Doch der gewaltlose Widerstand könne überall funktionieren, sagte King und er erinnerte an die Näherin Rosa Parks, mit der der Busboykott in Montgomery begonnen hatte, und an sein Vorbild Gandhi.

Seine Kanzelbotschaft war im Westen und Osten die gleiche: „Überall, wo Menschen die trennenden Mauern der Feindschaft abbrechen, da erfüllt Christus seine Verheißung“, so King und fügte hinzu: „In diesem Glauben können wir aus dem Berg der Verzweiflung einen Stein der Hoffnung hauen. In diesem Glauben werden wir miteinander arbeiten, miteinander beten, miteinander für die Freiheit aufstehen in der Gewissheit, dass wir eines Tages frei sein werden.“

Uwe Schütz

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