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Das Kalenderblatt

Eine Kalenderwoche zurück

KW 1 / 2012

Eine Kalenderwoche weiter

Bundesfamilienministerin Ursula von der Leyen (CDU)  in einer Kinderkrippe 

Der Griff nach unseren Kindern?

Vor 5 Jahren: Elterngeld löst Erziehungsgeld ab

007: Bundesfamilienministerin Ursula von der Leyen (CDU) wirbt für Kinderkrippen und will bis 2013 50 000 Betreuungsplätze schaffen.
2007: Bundesfamilienministerin Ursula von der Leyen (CDU) wirbt für Kinderkrippen und will bis 2013 50 000 Betreuungsplätze schaffen. Dazu stellt der Bund vier Milliarden Euro bereit und will damit ein Drittel der Investitionen und Betriebskosten der Kitas übernehmen. Von 2013 an haben Eltern auch einen Rechtsanspruch auf einen Betreuungsplatz.

01.01.1967: Acht Männer und Frauen beziehen in Berlin-Friedenau eine gemeinsame Wohnung und nennen sich "Kommune 1". Sie vertreten vom Sozialistischen Deutschen Studentenbund (SDS) formulierte Thesen:

"Faschismus entsteht aus der Kleinfamilie.
Sie ist die kleinste Zelle des Staates, aus deren unterdrückerischem Charakter sich alle Institutionen ableiten.

Mann und Frau leben in Abhängigkeit voneinander, sodass keiner von beiden sich zum freien Menschen entwickeln kann.
Deshalb muss die Familie zerschlagen werden."

Arbeitskreis Kommune des SDS (Sozialistischer Deutscher Studentenbund, Studentenorganisation der SPD)

Genau 40 Jahre später tritt das Bundeselterngeld- und Elternzeitgesetz (BEEG) in Kraft. Für ein ab dem 01.01.2007 geborenes Kind erhält der betreuende Elternteil ein Jahr lang abhängig von seinem Nettoeinkommen monatlich bis zu 1.800 Euro. Wer ohne eigenes Einkommen ist, erhält 300 Euro.

* * *

Das Elterngeld löste das Erziehungsgeld ab, das zwei Jahre lang gezahlt wurde. Die Politik verfolgt offenbar das Ziel, dass beide Elternteile ein eigenes Einkommen haben und die Mutter ihr Kind spätestens nach einem Jahr "Elternzeit" in einer Krippe abgibt. Diese Krippenplätze werden staatlich gefördert, wer seine Kinder selbst erzieht, erhält keine Gegenleistung. Von der viel beschworenen Wahlfreiheit zwischen Familie und Beruf (z.B. Ronald Pofalla, CDU-Generalsekretär) kann meines Erachtens keine Rede sein.

Die berühmte "Kommune 1" verlor bereits 1968, also im Jahr nach ihrer Gründung, ihre sozialistischen Ziele aus den Augen, aber die Bundesregierung scheint den ideologischen Kampf weiterzuführen. Dass sich die klassische Familie bisher als erstaulich restistent erwiesen hat, könnte daran liegen, dass sie Gottes "Idee" war.

Eine individuelle Betreuung und Erziehung, wie in einer gesunden Familie, werden Kollektive niemals leisten können. Der Staat täte gut daran, auch denen Geld zu geben, die zu Hause bleiben und ihre Kinder in den ersten drei Lebensjahren stark machen für eine größere Gemeinschaft mit Gleichaltrigen.

Uwe Schütz


mehr bei uns aus der Zeit der "68er": mehr bei uns über Familienpolitik:  
1967 : Sechs-Tage-Krieg im Nahen Osten
1967 : Polizist erschießt Studenten Benno Ohnesorg
1967 : Bundesregierung beschließt Einführung der Mehrwertsteuer
1968 : Attentat auf Martin Luther King
1968 : Attentat auf den SDS-Führer Rudi Dutschke
1968 : Sowjetischer Einmarsch in die CSSR
1971 : Frauen bekennen im Stern "Wir haben abgetrieben"
1973 : Reform des Sexualstrafrechts
1975 : Reform des § 218
1976 : Anschnallpflicht für Autofahrer
1976 : Erstes Passagierflugzeug mit Überschall
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