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#Euromaidan *)Vor 10 Jahren: Beginn der pro-westlichen Proteste auf dem Maidan in Kiew
21.11.2013: Die ukrainische Regierung gibt bekannt, das lang vorbereitete EU-Partnerschaftsabkommen nicht zu unterzeichnen. Ministerpräsident Asarow betont, dass der Rückzug ausschließlich aus wirtschaftlichen Gründen erfolge und die strategische Ausrichtung der Ukraine nicht verändere. Am Abend protestieren daraufhin 2.000 Menschen auf dem Maidan-Platz in Kiew gegen den Beschluss.
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Die EU und auch Journalisten zeigten sich von der Entscheidung der ukrainischen Regierung überrascht, das EU-Partnerschaftsabkommen auf Eis zu legen. Westliche Medien deuteten es als Ergebnis der Einflussnahme Russlands. Doch der Ukraine drohte wegen des dramatischen Exportrückgangs die Zahlungsunfähigkeit. Da die Kreditbedingungen von EU und IWF der Ukraine unannehmbar schienen, wandte man sich wieder an den wichtigsten Handelspartner, Russland. Die monatelangen Proteste auf dem Maidan, bei denen über 100 Menschen starben, führten drei Monate später zum Sturz der Regierung und des Präsidenten (Janukowytsch). Heute werden die Proteste gerne als Euro-Maidan bezeichnet, aber den größten Einfluss hatten sicherlich die USA: US-Kongress-Abgeordnete hielten auf dem Maidan nicht nur patriotische Reden. In einem abgehörten Telefonat besprach Victoria Nuland, Diplomatin im US-Außenministerium, die Strategie zum Umsturz und wer neuer Regierungschef werden soll: Nicht Klitsch, sondern Jats nicht Klitschko, sondern Jazenjuk. Und so kam es (rechts unten im Bild). Wer für den Putsch die Heckenschützen zum Maidan bestellt und bezahlt hat, ist bis heute unklar. Die gestürzte Regierung wollte die Folgen eines EU-Abkommens zu dritt zwischen Kiew, Brüssel und Moskau erörtern, doch die EU lehnte das ab. Das Dilemma, sich zwischen EU und Russland entscheiden zu müssen, spaltete die Ukraine noch mehr in einen prowestlichen Westteil und einen russisch-sprechenden Ostteil und führte zum Bürgerkrieg. Der Journalist Peter Scholl-Latour (16.8.2014) beschrieb 2014 in seinem letzten Buch Der Fluch der bösen Tat die Angriffskriege der USA und der NATO und bezeichnete den Konfrontationskurs gegenüber Russland als Fehlentscheidung historischen Ausmaßes. Aber wir beklagen lieber den Splitter im fremden Auge, denn den Balken im eigenen Auge sehen wir nicht (nach Matthäus 7,3). Autor: Uwe Schütz Quellen: wikipedia.de und tagesschau.de/archiv *) Unter der Bezeichnung @Euromaidan wurde am ersten Tag der Proteste auf dem Kurznachrichtendienst Twitter ein Benutzerprofil angelegt und #Euromaidan als Hashtag verwendet |